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  Tote an der Berliner Mauer und der DDR-Grenze
Mahnmal am Checkpoint Charlie Vom Tag des Mauerbaus am 13. August 1961 bis zum Fall der Berliner Mauer am 09. November 1989 kamen an der Berliner Mauer bei dem Versuch, die Grenzanlagen zu überwinden, mindestens 98 Personen ums Leben. 8 Grenzsoldaten der DDR wurden während des Dienstes entweder von ihren Kameraden oder von Flüchtenden bzw. Fluchthelfern erschossen. Weiterhin kamen 20 Personen ohne Fluchtabsicht ums Leben (1).

An der innerdeutschen Grenze und an der Seegrenze (Ostsee) wurden nach dem 13. August 1961 mindestens 50 Personen gewaltsam durch Schusswaffen oder andere Gewaltakte der Grenztruppen getötet, 33 Personen kamen durch Erd- oder Splitterminen ums Leben (2).

Eines der ersten Opfer der Berliner Mauer war Ida Siekmann, die aus einem Fenster in der Bernauer am 22. August 1961 sprang und ihren Verletzungen erlag.
Wenige Tage später wurde am 24. August 1961 der erste Flüchtling, Günter Liftin, erschossen.

Der erste nach dem Mauerbau getötete DDR-Grenzsoldat Jörgen Schmidtchen wurde am 18.04.1962 von zwei fahnenflüchtigen Kameraden erschossen.

Unweit des Checkpoint Charlies wurde am 17.08.1962 Peter Fechter erschossen, der vor den Augen der Alliierten und der Westberliner Polizei auf dem Gebiet der DDR verblutete.

Chris Gueffroy versuchte im Alter von 20 Jahren aus der DDR zu fliehen und wurde am 05. Februar 1989 erschossen.

Flüchtlinge, die DDR-Grenzsoldaten erschossen hatten und denen die Flucht gelungen war, wurden bereits vor 1989 in der Bundesrepublik zu meist geringen Haftstrafen verurteilt.

DDR-Grenzsoldaten, die von der Schusswaffe Gebrauch machten und Flüchtlinge erschossen hatten, wurden nach der Wiedervereinigung zu Haftstrafen oder auf Bewährung verurteilt.
Aber auch Verantwortliche der DDR-Führung (Egon Krenz und andere) sowie Offiziere der Grenztruppen wurden wegen "Totschlags und Mitverantwortung für das Grenzregime der DDR" verurteilt.

Zahlen:
  
Die Zahlenangaben zu den Toten an der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze sowie der Grenze an der Ostsee sind je nach Quelle sehr unterschiedlich und schwanken im Laufe der Jahre nach der deutschen Einheit.

Werner Filmer und Heribert Schwan recherchierten als erste Journalisten im Dezember 1990 im Strausberger Militärarchiv und veröffentlichten 1991 in dem Buch "Opfer der Mauer" Einzelschicksale, Dokumente und eine Liste von 216 getöteten Personen (3), die an den Grenzen der DDR zum westlichen Ausland ums Leben gekommen sind.

Die Berliner Staatsanwaltschaft gibt 169 Todesfälle durch Gewaltakte für die Zeit vom 13.08.1961 bis zum 09.11.1989 an der DDR-Grenze einschließlich Berlins an. (2)

Das Museum Haus am Checkpoint Charlie gab auf der 137.Pressekonferenz am 13.08.2004 folgende Zahlen an:

Gesamt: 1065 Grenz- und Mauertote, davon
Todesfälle vor / nach dem 13. August 1961

getötete Flüchtlinge/Personen Berliner Grenze/Mauer:     37 / 190
getötete Flüchtlinge/Personen innerdeutsche Grenze:   247 / 237
getötete Flüchtlinge/Personen Ostsee:                             17 / 164
bei Fluchtversuch getötete DDR-Grenzsoldaten:             18 / 19
sonstige Todesfälle, auch außerhalb der DDR:                59 / 77

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Gedenkstätte Berliner Mauer und des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam wurden die Zahl der Todesopfer und die Lebensgeschichten sowie die Todesumstände ermittelt.

Quellen:

1) ZZF Potsdam, Hertle/Nooke: Die Todesopfer an der Berliner Mauer, Juli 2011
2) Staatsanwaltschaft Berlin, Stand: 9.6.2000, in Hertle/Sälter:
Die Todesopfer an Mauer und Grenze, Seite 671
3) Werner Filmer, Heribert Schwan, Opfer der Mauer, Die geheimen Protokolle des Todes
4) Arbeitsgemeinschaft 13. August, Museum Haus am Checkpoint Charlie, 137. Pressekonferenz am 13.08.2004
 
Letzte Aktualisierung: 22. Oktober 2011
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